Am 1. Dezember
1934 wurde der Holzhausener Bahnhof in
"Holzhausen (Sachs)" umbenannt.
Die
NSDAP übernimmt 1933 die Macht in
Deutschland und zieht auch in den Gemeinderat
Holzhausen.
1935 ersetzt eine staatliche
nationalsozialistische Aufsichtsbehörde den
gewählten Bürgermeister.
Nach
intensiver Bautätigkeit um 1939 in den
Siedlungen "Mühlbergsiedlung",
"Schreberstrasse",
"Ostmarksiedlung" [heute
"August Bebel Siedlung"] und dem
"Krausewäldchen" sowie innerhalb
des Ortes erreicht Holzhausen jetzt zusammen
mit Zuckelhausen 5967 Einwohner und hat eine
Fläche von 1293 ha.
Der
2. Weltkrieg kommt im Oktober 1943 heim
ins "Reich".
Holzhausens Bürger
sitzen in ihren Kellern und zittern -
Fensterscheiben in ganz Holzhausen fliegen aus
dem Rahmen. Schwere amerikanische
Bombenangriffe auf Leipzig treffen die
Siedlungen besonders im Süden.
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Bilder:
Ostmarksiedlung [ heutige August
Bebel Siedlung ] nach dem
amerikanischen Bombenangriff im
Oktober 1943 |
Aber
auch die russische Front rückt näher. Seit
1944 werden in Holzhausen Baracken als
sogenannte Behelfsheime errichtet, um die
vielen Flüchtlinge aus den deutschen
Ostgebieten notdürftig aufzunehmen.
Am
18. April 1945 besetzen
amerikanische Truppen kampflos
Holzhausen. Viele Einwohner
empfangen die US-Soldaten mit weißen
Fahnen. Doch das US Amerikanische
Engagement hält sich in Grenzen. Ende
Juni verlassen die Amerikaner
Sachsen.
In
Holzhausen gibt es jetzt Tage der
Angst und Enttäuschung.
Am 3.Juli 1945 erfolgt der
gefürchtete Einmarsch sowjetischer
Truppen. Nach den
amerikanischen Jeeps fahren jetzt
russische Panjewagen durch
Holzhausen.
Der
von den Amerikanern eingesetzte Bürgermeister
wird durch Mitglieder des
"antifaschistischen
Blocks" ersetzt. Die
Sowjets demontieren ab dem 7.Juli
1945 Anlagen der Firma Krautzberger.
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Behelfsheimsiedlung
an der Rietzschke 1945
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Am
4.Dezember 1945 wird die Firma Fränkel &
Viehbahn enteignet und in den VEB
Mitteldeutscher Feuerungsbau (MIFEU)
umbenannt.
Im
Jahre 1946 hat Holzhausen
durch die Flüchtlinge 6.742
Einwohner, am Ende des Jahres findet
die erste und letzte freie
Kommunalwahl bis 1990 statt.
Die
sowjetische Besatzungsmacht ordnet 1947
die Demontage des 2.Gleises der
Bahnstrecke nach Liebertwolkwitz an.
1948
wird die enteignete Firma
Krautzberger & Co GmbH zu den
volkseigenen Sprio Werken und ist ab
1952 wieder selbstständig.
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Holzhausen
in den Vierziger Jahren
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Die
Landwirtschaft wird zwangskollektiviert und am
20.Januar 1953 die LPG Holzhausen
(Landwirtschafliche Produktionsgenossenschaft)
gegründet. Bis 1957 wird Sie die größte LPG
im Landkreis Leipzig und bewirtschaftet 84%
der Felder.
1953
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neutrales Geschichtsbild von Holzhausen während
der DDR und Nachwendezeit zu erarbeiten.
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Kontakt
1992 - Die Polytechnische Oberschule (POS) "Walter Heise" wird in Grundschule und Mittelschule Holzhausen
aufgetrennt.
1995
- Die Deutsche Telekom errichtet einen
134 Meter
hohen Fernmeldeturm in
Holzhausen. Damit ist der weithin
sichtbare Telekom-Turm Holzhausen das 2. höchste Gebäude der Stadt Leipzig, nach dem
Hochhaus am Augustusplatz mit 142 Metern Höhe.
Auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Post
(und wie Holzhausener bericheten der
Stasi) stand zu DDR Zeiten ein Stahlgittermast
Richtfunkturm als Telefonrichtfunkstrecke nach Berlin.
In der Wendezeit wurden die Nachrichtentechnischen Dienststellen
der DDR Post und des ehemaligen MfS aufgelöst und dem
Bundesamt für Post und Telekommunikation
eingegliedert.
Auch der neue Turm ist für die Öffentlichkeit
nicht zugänglich, er dient nach
offiziellen Angaben diverser Richtfunkübertragungen, z.B. bis zur Umstellung auf DVB-T für das Leipzig Fernsehen.
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Funkturm
Holzhausen
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Am
01.Januar 2001 Holzhausen wird in die
Stadt Leipzig zwangseingemeindet, obwohl die Bürger
bei einem öffentlichen Bürgerentscheid mit
84% dagegen votiert haben. Seit dem gibt es
nur noch einen Ortsvorsteher(in) in
Holzhausen.
Holzhausens Einwohner erfreuen
sich über bis zu 40% höhere Gebühren,
Abgaben und Versicherungsbeiträge.
Die Gelder für Straßenbau sinken und andere öffentliche Investitionen
nehmen spürbar ab.
Der
Ortsteil Holzhausen zählt im Jahr 2002
6397 Einwohner.
Die Stadt Leipzig beschließt die vor
wenigen Jahren sanierte Mittelschule zu schließen.
Die
Deutsche Bahn beginnt im September 2003
mit dem Ausbau der Bahnstrecke
Leipzig-Chemnitz mit dem Ziel durch Holzhausen
mit 160km/h zu fahren. Die Bahnsteige werden hierbei mit saniert, das
verfallene Bahnhofgebäude jedoch nicht.
Seit
2004 ist die Schule Holzhausen
nur noch Grundschule mit Ganztagsangeboten
für die Klassen 1 - 4.
Die Schüler der Mittelschule werden in
Geschwister Scholl Schule
am Angerteich 2 in Liebertwolkwitz unterrichtet.
Seit
2005 hat Holzhausen mit dem
Bahnbetreiber Connex eine günstige
Zugverbindung (7min) nach Leipzig.
2006/2007
wird der zur Ruine verkommene ehemalige
historische Gasthof "Sächsisches
Haus" nach jahrelangen Hin und Her
abgerissen. Der Jahrhunderte alte kulturelle dörfliche
Mittelpunkt bereits 1459 urkundlich erwähnt
und wurde 1792 vom Gastwirt Johann Gottfried Müller
nach einem Brand errichtet.
Heute erinnert das
erhaltene Eingangsportal mit den Initialen
"JGM" und der Jahreszahl
"1792" an den Erbauer.
Am
23.März.2007 wurde nach 16 Wochen
Bauzeit an selbiger Stelle ein Supermarkt eröffnet.
Die außergewöhnliche architektonische
Gestaltung vom Architektenbüro Weis &
Volkmann aus Leipzig im Auftrag der neuen
Besitzer und unter den Auflagen der
Stadtverwaltung Leipzig, ist gekrönt von
einem Stahlgerüst und im Ort sehr umstritten.
Es stellt die Umrisse des historischen alten
Gasthofes dar und soll in den kommenden Jahren
mit Pfeifenwinde begrünt werden.
2009
- Einweihung des neu gestalteten Schulhofes
der Grundschule.
Foto: Neu
gestalteter Schulhof der Grundschule
Holzhausen
2010
- Am Zuckelhausener Ring entsteht ein Altenpflegeheim.
Das Bahnhofsgebäude wird von einem Privat Eigentümer saniert.
2011 - Erschließung des Baugebietes „Neue Ortsmitte“ hinter dem alten Gemeindeamt zwischen der Eisenbahnlinie und Händelstraße. Geplant sind Einfamilienhäuser und sogenannte "Doppelhaushälften". Der Grundstückspreis soll für erschlossenes Bauland bei 79,- € je m² liegen.
Es besteht ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Reinbau GmbH. Baubeginn soll
noch 2012 sein.
Am Stichtag
31. Dez. 2011 wohnten im Leipziger Ortsteil Holzhausen
6220 Einwohner in 2978 Haushalten. Der
Altersdurchschnitt beträgt
in Holzhausen 48 Jahre. Es gab im Jahr 2011 43
Geburten und 68 Sterbefälle.
2012
- Abriss der Industrieanlagen des ehemaligen VEB
MIFEU. Errichtung eines Solarparks.
Im Jahr
2014 feiert der Ort Holzhausen sein Jubiläum
"725 Jahre Holzhausen".
Derzeit werden im Ortschaftrat, dem
Heimatverein und bei anderen Vereinen Ideen gesammelt, um
die 725 Jahr-Feier mit Leben zu erfüllen.
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neutrales Geschichtsbild von Holzhausen in
Sachsen zu erarbeiten. Ihr Wissen, Erfahrungen sind gefragt. Ich bin
dankbar über Informationen, Texte und Fotos
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Informationen
zur Geschichte der Stadt Leipzig finden Sie
hier:
Die
Leipzig Stadt Chronik: >>
Leipzig
von 1165-1799 >>
1800
- 1899 >>
1900
- heute